Saturday, October 22, 2011

Hollywood am Golf

Immer wieder eine Milieustudie wert: Hollywoodfilme vor katarischem Publikum. Es läuft ein schrecklich schlechter Streifen über einen verschwiegenen Autofreak, der innerlich ein ganz wertvoller Mensch ist und eine zaghafte romantische Beziehung zu seiner schönen, alleinerziehenden Nachbarin anfängt. Ganz problematisch erst einmal die Figur der starken, geschiedenen Frau: Ein Raunen geht durch den Saal, als diese ihrem kriminellen Ex, der auch noch verdächtig arabisch aussieht, eine Ohrfeige gibt. Einige Weißgekleidete verlassen den Raum. Hysterisches Lachen in Szenen, in denen für den Bruchteil einer Sekunde ein Stinkefinger auftaucht. In fast-Kussszenen und langen Nahaufnahmen, in denen sich der Held und seine Angebetete in die Augen blicken, wird gepfiffen oder laut gelacht. Gesprochene Kommentare begleiten die gesamte Vorstellung, sowohl am Handy, als auch mit den Sitznachbarn. Noch bevor die letzte Szene zu Ende geht, herrscht allgemeine Aufbruchstimmung. Zuletzt sitze ich allein im Kino. Naja, es war wirklich ein schlechter Film. Nach welchen Kriterien der Zensor wohl entschieden hat, dass ausgerechnet dieser Streifen in die Kinos kommt?!

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